Autor: Selina Chönz; Illustration: Alois Carigiet; Verlag: Orell Füssli Verlag; Altersempfehlung: ab 5 Jahre; Erscheinungsjahr: 1955; Jahr Ausgabe: 2022 (28. Auflage); Seiten: 24; Einband: gebunden (Halbleinen), Taschenbuch, Mini-Format; erhältlich bei Orell Füssli (affiliate Link)
„Der grosse Schnee“ ist eine erzählerische Zeitreise in ein kleines Schweizer Dorf in einem vergangenen Winter. Im Eifer, ihren Schlitten zu schmücken, geraten die Geschwister Ursli und Flurina in große Gefahr. Ein zauberhaft gestaltetes Bilderbuch von Selina Chönz (Verse) und Alois Carigiet (Illustration)
In „Der grosse Schnee“ erzählt Selina Chönz die Geschichte des Geschwisterpaares Ursli und Flurina, welche ihren Schlitten für die große Schlittenfahrt mit den anderen Kindern schmücken wollen. Morgens kümmern sich die Kinder noch liebevoll um ihre Tiere im Wald und im Stall, nachmittags bricht Flurina auf, um unten im Dorf eine Wollschnur als Schmuck für ihren Schlitten zu holen. Es schneit und schneit. Zu spät merkt Ursli, dass eine Lawinengefahr droht. Sogleich bricht er auf, um seine Schwester zu suchen.
Chönz setzt die Geschichte in Verse. Ihre Reime sind einfach, poetisch und für Kinder gut verständlich.
Alois Carigiets farbenfrohe und großformatige Illustrationen haben dieses Bilderbuch zu einem Schweizer Klassiker der Kinderliteratur werden lassen. Die Bilder geben Einblick in eine vergangene Zeit. Die alten Uhren, die Öfen, die Stühle. Alles Handarbeit und von Generation zu Generation übergeben.
Die Geschichte spiegelt den Geist dieser Zeit wieder:
Die Langsamkeit: Die Wege müssen zu Fuß zurückgelegt werden, Ursli poliert am Abend Glocken in der kleinen Stube und kein Handy kann Flurina vor der drohenden Gefahr warnen.
Die Unabhängigkeit der Kinder: Ursli und Flurina arbeiten auf dem alten Hof mit und gestalten ihren Tag selbst. Sie sind weitgehend von Erwachsenen unbetreut und vereinbaren Feste mit anderen Kindern. Sie teilen auch ohne Frage die hart erarbeitete Wollschnur mit den anderen, damit diese ebenfalls ihre Schlitten schmücken können.
Die Naturverbundenheit: Ganz selbstverständlich übernehmen die Kinder Verantwortung für die ihnen anvertrauten Tiere. Sie pflanzen von sich aus einen neuen Baum, da der alte unter einer Lawine brach, damit der Lebensraum und Schutz der Tiere und Blumen gewahrt bleibt.
Urslis und Flurinas Winterabenteuer ist ein Blick in eine andere Welt und verzaubert durch die kindgerechte Dichtkunst und die farbenfrohen Graphiken.